Lipidsprechstunde: Cholesterin gezielt behandeln
Was ist das Ziel der Lipidsprechstunde?
Die Lipidsprechstunde dient der differenzierten Diagnostik und Therapie von Fettstoffwechselstörungen wie Hypercholesterinämie, familiärer Hyperlipidämie oder erhöhtem Lipoprotein(a). Ziel ist es, das kardiovaskuläre Risiko nachhaltig zu senken und Atheroskleroseprozesse frühzeitig zu stoppen.
Welche Patienten sollten die Lipidsprechstunde nutzen?
Besonders profitieren Patienten mit familiärer Vorbelastung, frühzeitigen Herzinfarkten, schwer kontrollierbarem LDL-Cholesterin oder begleitender Arteriosklerose. Auch bei normalen Cholesterinwerten, aber erhöhtem Lipoprotein(a), ist eine spezialisierte Betreuung sinnvoll.
Welche Laborparameter werden untersucht?
Neben Gesamtcholesterin, HDL, LDL und Triglyzeriden werden spezifische Werte wie Lipoprotein(a), ApoB, hsCRP und LDL-Subtypen analysiert. Eine differenzierte Risikostratifikation ist Grundlage für eine zielgerichtete Therapieplanung.
Wie läuft die Diagnostik in der Lipidsprechstunde ab?
Nach ausführlicher Anamnese und körperlicher Untersuchung erfolgen eine erweiterte Laboranalyse, ggf. genetische Tests und bildgebende Verfahren zur Plaque-Erkennung. Die Ergebnisse fließen in ein individuelles Risikoprofil ein.
Welche Therapien stehen zur Verfügung?
Therapeutisch kommen neben Lebensstilinterventionen moderne Lipidsenker wie Statine, Ezetimib, PCSK9-Inhibitoren oder Bempedoinsäure zum Einsatz. Bei Lipoprotein(a)-assoziierten Risiken können in spezialisierten Fällen Lipidapheresen oder innovative RNA-basierte Therapien erwogen werden.
Welche Rolle spielt Ernährung in der Lipidsprechstunde?
Ernährungsberatung ist integraler Bestandteil. Ziel ist die Reduktion gesättigter Fette, Erhöhung ungesättigter Fettsäuren, optimierte Ballaststoffzufuhr und Reduktion einfacher Zucker. Auch der Einsatz phytotherapeutischer Begleitmaßnahmen wird besprochen.
Wie wird die Therapie langfristig überwacht?
Regelmäßige Kontrollen der Blutwerte und körperlichen Befunde gewährleisten die Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie. Digitales Monitoring oder enge Kommunikation mit Hausärzt:innen sorgen für eine koordinierte Versorgung.
Warum ist Lipoprotein(a) besonders relevant?
Erhöhte Lipoprotein(a)-Werte gelten als unabhängiger Risikofaktor für Herzinfarkt, Schlaganfall und Aortenstenose. Da sie genetisch bedingt sind, bedarf es spezifischer Therapiekonzepte – insbesondere bei sonst unauffälligem Lipidprofil.
Welche Schnittstellen bestehen zur Kardiologie?
Fettstoffwechselstörungen sind zentrale Mitverursacher kardiovaskulärer Erkrankungen. Die Lipidsprechstunde ist daher eng mit der präventiven Kardiologie, der Herzinsuffizienz-Sprechstunde und der Gefäßmedizin vernetzt.
Wie schnell wirkt eine lipidsenkende Therapie?
LDL-Werte lassen sich innerhalb von Wochen deutlich senken. Klinische Effekte wie Plaquestabilisierung oder Entzündungshemmung zeigen sich im Langzeitverlauf. Eine konsequente, individualisierte Therapie ist entscheidend für den Erfolg.
Ist die Lipidsprechstunde auch für Gesunde sinnvoll?
Ja, insbesondere bei familiärer Vorbelastung, erhöhtem BMI, metabolischem Syndrom oder Wunsch nach präziser Vorsorge bietet die Lipidsprechstunde einen hohen Nutzen. Sie ergänzt klassische Check-ups durch spezialisierte Analysen.
Welche Vorteile bietet die Betreuung in einer spezialisierten Praxis?
In einer spezialisierten Praxis profitieren Patient:innen von strukturierter Diagnostik, moderner Labordiagnostik, interdisziplinärer Begleitung und Zugang zu innovativen Therapieformen. Die individuelle Beratung erfolgt auf Basis aktueller Leitlinien und Forschung.